Bischof Genn weiht Tobias Eilert, Matthias Fraune und Lars Rother zu Priestern

Das Bistum Münster hat drei neue Priester: Bischof Dr. Felix Genn hat am Pfingstsonntag, 5. Juni, Tobias Eilert (27), Matthias Fraune (56) und Lars Rother (26) in Münster zu Priestern geweiht.

Gebet: Die Neupriester beten gemeinsam die sogenannte Antiphon, ein Wechselgesang mit der Gemeinde.

Münster (pbm/acl). Das Bistum Münster hat drei neue Priester: Münsters Bischof Dr. Felix Genn hat am Pfingstsonntag, 5. Juni, Tobias Eilert (27) aus Ochtrup, Matthias Fraune (56) aus Laer und Lars Rother (26) aus Geldern im St.-Paulus-Dom in Münster zu Priestern geweiht. Mit dabei waren Familien, Freunde sowie Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter aus den Herkunfts- und Ausbildungspfarreien (Oelde, Borken und Sendenhorst). Viele weitere verfolgten die Weihe per Live-Übertragung des Bistums im Internet. 
„Ich danke Ihnen für Ihren Einsatz und habe Respekt vor Ihrem ‚Ja‘ zu dieser Entscheidung in einer völlig anderen Kirchensituation, als Sie sich diese zu Beginn Ihres Studiums vielleicht vorgestellt haben“, wandte sich der Bischof zu Beginn an die drei Kandidaten. In seiner Predigt versetzte er sich in jene hinein, die die Entscheidung der Männer womöglich nicht gänzlich verstehen können. „Ich habe in den Gesprächen mit den Dreien spüren können, dass sie sich nicht als Menschen verstehen, die eine Rolle in einem Film spielen, sondern dass sie mitten im Leben stehen und aus dieser Mitte heraus etwas weitergeben möchten, das sie selber zutiefst berührt hat“, verdeutlichte er.
Um zu erklären, was genau die Neupriester berührt hat, griff der Bischof ein Christusbild aus dem Liturgieheft auf: „Sie wissen sich angeschaut und dieser Blick hat sie nicht losgelassen“, erklärte der Bischof. Den Blick des Anderen spüren, das sei eine Erfahrung, die jeder Mensch aus dem eigenen Leben kenne. „Angeblickt zu sein und einem Blick standzuhalten ist eine Herausforderung, die zu einer Einladung werden kann“, bezeichnete Genn diese Situation als „ein Stück des Geheimnisses des Lebens“. Mit der Weihe machten die drei Männer öffentlich, dass sie diesem Geheimnis der Liebe Gottes nachgehen und es als Priester weitergeben möchten, so der Bischof.
Zugleich bat er die Gläubigen um das Gebet für die Berufung von Priestern: „Wir brauchen Priester, damit in unserer Kirche und in der Welt diese Wirklichkeit Gottes personenhaft anwesend ist.“ Priester zu sein, sei allerdings kein Privileg: „Nur in der Verbundenheit mit allen Schwestern und Brüdern, die mit ihren Geistesgaben in die Welt hineinwirken, kann die frohmachende Botschaft verkündet werden“, schlug Genn die Brücke zu Pfingsten, dem Fest, das alle Grenzen überwinde und Menschen aller Völker, Nationen und Sprachen zusammenbringe. „Der Geist erfüllt uns alle, dann entsteht eine Realität, die sich mit der Lebenswirklichkeit der Menschen verknüpft“, sagte der Bischof, der abschließend mit Blick auf die Welt- und Kirchensituation an das Miteinander appellierte: „Lassen Sie uns bei aller Unterschiedlichkeit zusammenbleiben und davon erzählen, was der Auferstandene bewirken kann, weil er die Welt mit seiner Liebe befeuert.“
An die Predigt schloss sich die Weihe an. Zum Zeichen ihrer Hingabe an Gott legten sich die Kandidaten nach ihrem Weiheversprechen auf den Boden. Danach legten ihnen der Bischof und einige Priester in Stille die Hände auf, bevor sie Stola und Messgewand als Zeichen ihres priesterlichen Amtes erhielten. Anschließend salbte der Bischof ihre Hände und überreichte ihnen Kelch und Hostienschale. Zum Abschluss der Weihe gratulierte der Bischof Genn den Neupriestern, die nun erstmals beim Hochgebet am Altar mitwirkten. 
Die musikalische Gestaltung der Priesterweihe übernahmen unter der Gesamtleitung von Domkapellmeister Alexander Lauer Sängerinnen und Sänger des Domchores St. Paulus, ein Bläserensemble der Dombläser, eine Schola des Klarissenkonvents am Dom sowie Domorganist Thomas Schmitz.
 

Foto: Bischöfliche Pressestelle / Achim Pohl