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Mehr Gottesdienstbesucher, weniger Kirchenaustritte

Kreisdekanat Borken veröffentlich Statistik 2024. Bistum Münster erstmals mitgliederstärkstes deutsches Bistum.

Diözesanadministrator Dr. Antonius Hamers Foto: Bischöfliche Pressestelle / Achim Pohl

Die Zahl der Kirchenaustritte ist im katholischen Kreisdekanat Borken deutlich zurückgegangen: 2024 haben 2977 Menschen ihren Austritt aus der katholischen Kirche erklärt. Ein Jahr zuvor waren es 4288. Laut Statistik, die die Bischöfliche Pressestelle am 27. März veröffentlicht hat, lag die Zahl der Katholikinnen und Katholiken im Kreisdekanat Borken Ende des vergangenen Jahres bei 220.207 – knapp 4441 weniger als 2023. Gestiegen ist die Zahl der Katholiken, die sonntags zum Gottesdienst gekommen sind: 2024 wurden 12.908 Mitfeiernde gezählt, im Jahr zuvor waren es nur 11.566. 

Gesunken ist die Zahl der Taufen. 1731 Menschen sind im Jahr 2024 durch das Sakrament im Kreisdekanat Borken in die Kirche aufgenommen worden – 225 weniger als 2023. Gestiegen ist hingegen die Zahl der Erstkommunionen von2074 in 2023 auf 2146 in 2024. Die Zahl der Firmungen ist ebenfalls gestiegen – von 1313 in 2023 auf 1468 im vergangenen Jahr. 

Erneut rückläufig war die Zahl der kirchlichen Trauungen. Haben sich 2023 im Kreisdekanat Borken 322 Paare vor Gott das Ja-Wort gegeben, waren es 2024 nur 237. Ebenso gab es mit 2277 weniger kirchliche Bestattungen als 2023 mit insgesamt 2489. 

Eine erfreuliche Zahl: 39 Personen (2023: 30), die sie früher einmal verlassen hatten, traten 2024 im Kreisdekanat Borken wieder in die katholische Kirche ein, hinzu kamen 26 Eintritte aus anderen christlichen Konfessionen. 2023 waren es elf.

Der Diözesanadministrator des Bistums Münster, Dr. Antonius Hamers, erklärt zu den Zahlen: 
„Die Menschen in unserem Land und auch im Bistum Münster spüren zunehmend, dass wir in der Tat in einer Zeitenwende leben. In Europa herrscht Krieg, die transatlantischen Beziehungen sind in einer großen Krise, die Wirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Zugleich wird Deutschland immer mehr, das zeigen auch die Zahlen für das Bistum Münster, zu einer säkularen Gesellschaft. Der Gottesglaube spielt für viele Menschen keine Rolle mehr. Aber: So gut und richtig es ist, dass der Glaube heute auf einer individuellen Freiheitsentscheidung beruht, so gewiss bin ich mir auch: Eine Gesellschaft ohne Glaube und ohne Kirche wäre ärmer.
Daher danke ich allen, die durch ihre Zugehörigkeit zur Kirche, durch ihre Kirchensteuer oder ihre Spenden unsere Arbeit unterstützen. Insbesondere danke ich herzlich all denjenigen, die sich als Haupt- und Ehrenamtliche in unseren Gemeinden und Einrichtungen engagieren und der Botschaft Jesu Christi auch in säkularen Zeiten ein Gesicht geben.
Unser Glaube und unsere Hoffnung gründen in einem Gott, der sich jedem Menschen zuwendet. Insofern reicht unsere Hoffnung über diese Welt hinaus. Zugleich mache ich oft die Erfahrung, wie sehr der Glaube gerade in existenziellen und krisenhaften Lebenssituationen, Hoffnung und Zuversicht geben kann. Hoffnung und Zuversicht, das ist es aber, was wir nicht nur als Einzelne brauchen, sondern das ist es, was wir auch als Kirche und Gesellschaft insgesamt mehr denn je benötigen. Ja, die Herausforderungen der Zeitenwende sind gewaltig, aber ich bin zutiefst davon überzeugt, dass ein fester Glaube uns helfen kann, diese Herausforderungen zu meistern. 
Dass wir als Christinnen und Christen dabei insbesondere an der Seite der Schwachen und Ausgegrenzten, der Einsamen und Kranken, der Armen und der Heimatlosen stehen, ist für mich ein klarer Auftrag des Evangeliums. Auch in der Zeitenwende, in der wir uns befinden, muss die Würde jedes Menschen unantastbar bleiben. Ich danke den vielen Christinnen und Christen in unserem Bistum, die in diesem Sinne – um das Motto des Heiligen Jahres aufzugreifen – Pilgerinnen und Pilger der Hoffnung sind, die mit der Frohen Botschaft Jesu Christi verbunden ist.“

Zahlen des Bistum Münster
Das Bistum Münster ist erstmals, seit es die derzeit gültigen Bistumsgrenzen gibt, das mitgliederstärkste deutsche Bistum. Das geht aus der kirchlichen Statistik für das Jahr 2024 hervor, die am 27. März bundesweit veröffentlicht wurde. Bislang lebten die meisten Katholikinnen und Katholiken im Erzbistum Köln.