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    "Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen. "

    Mt 18,20

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    "Wohin du gehst, dahin gehe ich"

    Rut 1, 16–19

Zwei Frauen aus Stadtlohn übernehmen ehrenamtlich Beerdigungsdienst

Sie wollen Menschen in Trauer Trost und Hoffnung geben. Deshalb übernehmen Marlies Wilmer und Annemarie Schlätker künftig ehrenamtlich Beerdigungsfeiern in der katholischen Pfarrei St. Otger in Stadtlohn.

Marlies Wilmer und Annemarie Schlätker übernehmen Beerdigungsdienste in der Stadtlohner Pfarrei St. Otger. Foto: Bischöfliche Pressestelle

Auf diesen Dienst haben sie sich mit anderen Freiwilligen aus dem Bistum Münster gut vorbereitet. Trotzdem bleibt der Respekt vor dieser anspruchsvollen Aufgabe.


Als Marlies Wilmer bei ihrer Arbeit als Sekretärin im Pfarrbüro erstmals von dem Vorbereitungskursus auf den ehrenamtlichen Beerdigungsdienst gelesen hat, „da habe ich im Stillen sofort gedacht, das wäre sicher auch ein erfüllender Dienst für dich.“ Doch Familie, Beruf und noch einiges andere... die 59-Jährige schob den Gedanken zur Seite – bis sie im Gespräch mit Dechant Jürgen Lürwer noch einmal auf das Thema kam. Dieser ging zeitgleich auf Annemarie Schlätker zu, um die ehemalige Grundschullehrerin ebenfalls nach ihrem Interesse für einen solchen Dienst zu fragen. Nach einer kurzen Bedenkzeit sagten beide Frauen zu.


Es sind die eigenen Erfahrungen mit Tod und Abschiednehmen, die Annemarie Schlätker für dieses Thema sensibel gemacht haben. Vor acht Jahren ist ihr Mann gestorben. Sie möchte Angehörigen und Freunden in vergleichbarer Situation helfen, möchte sie mit der christlichen Botschaft der Auferstehung berühren – und zugleich auf das Leben des Verstorbenen zurückblicken und dies würdigen. „Die Trauerfeier muss alles in allem stimmig sein“, hat die 70-Jährige, die überwiegend Religion unterrichtet hat, einen hohen Anspruch an sich.


Dass der Beerdigungsdienst ein besonderer ist, ein Dienst am Toten für die Lebenden, dessen sind sich beide Frauen sehr bewusst. Doch eine gute Ausbildung in wertschätzender und vertrauensvoller Atmosphäre mit mehrtägigen Modulen, Tagesveranstaltungen sowie Eignungsgesprächen verteilt über acht Monate hat ihnen am Ende das Gefühl gegeben, ein gutes Rüstzeug zu haben. Zu den Inhalten gehörte es, sich mit dem eigenen Glauben sowie dem christlichen Verständnis von Tod und Auferstehung auseinanderzusetzen. Ebenso standen rechtliche Grundlagen, der Ablauf von Begräbnisfeiern sowie Rollenspiele, in denen sie sich praktisch auf Trauergespräche und -ansprachen vorbereiteten, auf dem Lehrplan. Ob sie in ihrem Alter die abschließende Hausarbeit schaffen würden? Die Sorgen waren völlig unberechtigt. „Das Schreiben hat sogar richtig Freude gemacht“, gesteht Annemarie Schlätker.


Die Kraft für ihren neuen Dienst zieht Marlies Wilmer aus dem Gebet: „Ich habe die Zuversicht, dass Gott mich hört, er immer an meiner Seite ist.“ Zudem begleitet beide Frauen ein Satz, der der Seligen Edith Stein zugeschrieben wird: „Es kommt auf mich an, aber es hängt nicht von mir ab.“ Annemarie Schlätker fügt an: „Diese Zusage ist eine Entlastung, im Letzten nicht für alles verantwortlich zu sein.“

Beide Frauen wissen, „jede Trauersituation ist anders“ – und nie ist sie leicht. Aber auf die Unterstützung des Seelsorgeteams von St. Otger können sie sich immer verlassen. Ihre „Premieren“ mit ordentlich Lampenfieber haben Marlies Wilmer und Annemarie Schlätker übrigens schon hinter sich. Beide haben für ihren Dienst viel Lob und Anerkennung bekommen. 
 

Matomo