Kleve/Alpen/Kalkar/Goch/Rees/Rhede (pbm/cb). Wenn Mick Michels mit den elf Frauen und Männern, die ihm gerade in der Trauerhalle des Klever Friedhofs zuhören, über den Tod spricht, dann geschieht das völlig unbefangen. Er berichtet, in welchem Raum die Sargträger warten, wie eine Streu-Urne funktioniert und wie unterschiedlich Trauernde reagieren, wenn sie einen Verstorbenen auf dem letzten Weg begleiten.
Themen, mit denen Michels‘ Zuhörerinnen und Zuhörer schon bald konfrontiert sein werden:
Seit April werden sie zu Ehrenamtlichen im Trauer- und Begräbnisdienst ausgebildet, nach dem Ende der Ausbildung dürfen sie dann selber Trauerfeiern und Beisetzungen leiten. Ein Dienst, den Michels bereits seit acht Jahren ehrenamtlich leistet. Entsprechend groß ist sein Erfahrungsschatz, daher leitet er den von der Hauptabteilung Seelsorge im Bischöflichen Generalvikariat (BGV) entwickelten und den katholischen Bildungsforen für die Kreisdekanate Kleve und Wesel angebotenen Kurs.
Zu den Inhalten gehörte der eigene Umgang mit Abschied ebenso wie die Frage, wie ein Kondolenzgespräch geführt und eine Traueransprache gehalten wird. Es ging zudem um gesetzliche Rahmenbedingungen, passend zu den jeweiligen Themen standen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Experten Frage und Antwort. Ende des Jahres wird Weihbischof Lohmann schließlich die Frauen und Männer offiziell beauftragen.
Beim Besuch auf dem Klever Friedhof geht es vor allen Dingen um die Praxis. Bei einem Rundgang zeigt Michels nicht nur die Gräberfelder mit den unterschiedlichen Bestattungsarten, sondern gibt auch nützliche Tipps, wie der Begräbnisleiter auf die Bedürfnisse und Fragen der Trauernden eingehen kann. Oft sind es, das wird deutlich, Kleinigkeiten, die jedoch einen großen Unterschied machen können. Auch in ihren Heimatpfarreien – die Teilnehmer stammen aus Alpen, Kalkar, Goch, Kleve, Rees und Rhede – werden die angehenden Begräbnisleiterinnen und -leiter zunächst eine Seelsorgerin oder einen Seelsorger begleiten, um weitere Erfahrungen zu sammeln.
Für Michels ist der Dienst wichtig: „Ich glaube, dass das die Zukunft unserer Kirche ist, dass Menschen aus der Gemeinde ihre Talente zur Verfügung stellen. Und was ich feststelle ist, dass es auch viel persönlicher ist, wenn Menschen aus der Gemeinde heraus mit Trauernden in Kontakt kommen.“ Diese Trauerarbeit ist für ihn ein wesentlicher Faktor. „In der Hauptsache ist es ein Dienst an den Trauernden. Ich kann mich an meine Ausbildung vor acht Jahren erinnern, da lautete ein wichtiger Satz: ,Im Moment des Todes ist für den Verstorbenen alles getan. Gott wartet nicht, bis in 14 Tage die Beerdigung ist.‘ Unser Dienst ist ein Dienst an den Angehörigen, ihre Trauer zu begleiten, ihnen nochmal die Person des oder der Verstorbenen
in Erinnerung zu rufen, ihren Erinnerungen einen Platz zu geben“, erklärt er.
Foto: Bischöfliche Pressestelle / Christian Breuer